


Geschicte
Venedig, das Festland und das Epos der venezianischen Villen
VENEDIG AUF DEM FESTLAND
Alles begann zwischen dem 14. und dem 15. Jahrhundert: Venedig hatte sich zu einer der drei größten Hauptstädte Europas entwickelt, zu einer Megalopole...
Alles begann zwischen dem 14. und dem 15. Jahrhundert: Venedig hatte sich zu einer der drei größten Hauptstädte Europas entwickelt, zu einer Megalopole für die damalige Zeit, und nachdem es das Festland jahrhundertelang mehr oder weniger ignoriert hatte, begann es, große Gebiete in Besitz zu nehmen, um eine bessere Versorgung mit Nahrungsmitteln und eine größere militärische Kontrolle über die Lagunen zu gewährleisten. Zwischen dem Ende des 15. und dem Beginn des 16. Jh. veränderte sich die geopolitische Landschaft rapide: Die Entdeckung Amerikas verlagerte die Handelsachse hin zum Atlantik, die Osmanen bedrängten Venedig im Süden, um ihr wichtige Hochburgen im Mittelmeerraum abzunehmen, und die imperialistischen Ziele der „Serenissima“ kollidierten mit den Interessen der kaisertreuen Fürsten und Monarchen. Die Liga und der Krieg von Cambrai (1506-1509) brachten die Republik Venedig in Bedrängnis: Weit entfernt von der Atlantikküste und von den anderen europäischen Staaten im Zaum gehalten, fand die Republik Venedig in dem Festland eine neue, wichtige Bastion, um auf dem internationalen Schachbrett wieder mitzuziehen. Zu jener Zeit leitete die Republik die erste große Agrarrevolution der Geschichte ein, das Land wurde urbar gemacht, innovative Güter und Techniken wurden eingeführt, die Berufungen der Landgebiete konnten sich entwickeln und Tausende von Villen entstanden, die die die Entwicklung einer neuen Wirtschaftsform vorantrieben, die „Heilige Landwirtschaft“, wie Alvise Cornaro, der Initiator des großen Entwicklungsprojekts für das Festland, sie nennen sollte.
VILLA TIEPOLO PASSI
Die Villa Tiepolo Passi geht auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück, als die mächtige Familie Tiepolo Grundbesitz auf dem Festland erwarb und das Casteo di...
Die Villa Tiepolo Passi geht auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück, als die mächtige Familie Tiepolo Grundbesitz auf dem Festland erwarb und das Casteo di Carbonera, ein altes paläovenezianisches Castelliere, besetzte. Wie bei den anderen Castellieri - einfache, drei Meter über dem Boden aufgeschüttete Wälle - ist auch dieses nach den Sternen (Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen) ausgerichtet und diente als Sonnenuhr. In der Römerzeit wurde es zu einem strategisch wichtigen Castrum, das gleich weit vom Fluss Sile, von Treviso und der Via Claudia Augusta entfernt war. Als die Familie Tiepolo hier eintraf, behielt sie die Besonderheiten des Ortes bei und baute die Villa: zuerst Lagerhäuser, Scheunen und Ställe, dann, zu Beginn des 17. Jahrhunderts, im Auftrag von Ermolao Tiepolo, das Herrenhaus und die Barchesse, die typischen Schuppen, in einem frühen venezianischen Barockstil, der Mode jener Zeit und den Stilelementen von Vincenzo Scamozzi, einem Schüler des Palladio, nachempfunden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Bauwerk von namhaften Künstlern verschönert, unter ihnen die Bildhauer Torretti, Giuseppe Bernardi und sein Neffe Ferrari, in dessen Werkstatt der junge Canova arbeitete; Pietro Antonio Cerva, bekannt als il Bolognese, ein Barockquadraturmaler, der zwischen 1674 und 1675 die Hauptgeschosse des Herrenhauses und die Barchesse vollständig mit Fresken ausschmückte; Giovanbattista Canal, der die Cappella Gentilizia nach den Regeln der Tiepolo-Malschule mit Fresken ausstattete (1775); Francesco Frigimelica der Ältere, dessen Gemäldesammlung im Portego - dem Portikus - der Villa zu sehen sind. In napoleonischer Zeit ging die Villa in den Besitz der venezianischen Adelsfamilie Valier über, und kurz darauf, wiederum durch familiäre Bindungen, in den Besitz der Grafen Passi de Preposulo, einer alten Familie aus Bergamo, die noch heute darin lebt. Während des Ersten Weltkriegs diente die Villa als chirurgisches Krankenhaus für das Italienische Rote Kreuz. König Vittorio Emanuele und die Generäle Diaz und Cadorna hielten sich dort auf.
Heute ist die Villa Sitz eines landwirtschaftlichen Betriebs, beliebtes Ziel für Kulturtourismus und Veranstaltungsort exklusiver Events.
Der Aufenthalt in einer Villa Veneta
Ein Erlebnis zwischen Geschichte und Natur
Ein Ferienaufenthalt in einer alten venezianischen Villa, umgeben von einem wunderschönen historischen Park: Ein Erlebnis im Zeichen von Kunst und Schönheit, Natur und Geschichte. In den Zimmern der Foresteria, wo Sie mit eleganter und einfacher Gastfreundschaft in einem komfortablen Ambiente empfangen werden, tauchen Sie in die Atmosphäre vergangener Zeiten ein.
Führungen
Eine Geschichte, die auf wahren
Begebenheiten beruht
Ein aufregender Besuch, im Laufe dessen sich die Schönheit und Geschichte dieser Orte offenbart. Mehr als vier Jahrhunderte gelebtes Leben, zwischen Liebe und Krieg, Künstlern und Reisenden, Heiligen und Freigeistern.