Sommerzeit und Kindheitserinnerungen

Uns im Alter von 3 bis 8 Jahren kam der Weg sehr lang vor, wenn wir La Sunta im Vogeljagdhain besuchten.
Ihr Mann Giovanni war der Vogelfänger und sie lebten dort ohne Strom oder Wasser.
Aber das war kein Problem: Sie hatten Öllampen und einen Kamin und Giovanni holte jeden Tag zwei Eimer Wasser aus einem Bauernhaus in der Nähe.
Sunta war eine kleine Frau mit einem freundlichen Gesicht, schwarz gekleidet und hieß uns wie eine gute Fee willkommen.
Wenn wir ankamen, gab sie uns mit einer Schöpfkelle etwas Wasser aus dem Eimer. Wir tranken es wie einen Zaubertrank.
Diese Hitze und der Sonnenschein auf dem Land, der Schatten im Jagdhain, die außergewöhnliche Kühle dieses Wassers repräsentieren für mich noch heute die Sommerzeit in der Villa.
© Alberto Passi – Alle Rechte vorbehalten